Die Paul und Susi Hoffmann-Stiftung hat ein Ziel: Menschen unterstützen, die wegen materieller, körperlicher, seelischer oder altersbedingter Notlagen Hilfe brauchen. So beschreibt Vorstandsmitglied Edwin Lösch das Anliegen – und nach diesen Kriterien wählt er die Organisationen aus, die Geld erhalten. Unterstützt werden Einrichtungen im Gebiet um Schweinfurt und Würzburg.
Lösch war an der Gründung der Stiftung im Jahr 2001 beteiligt. Das kinderlose Ehepaar Hoffmann habe „Gelder zur Verfügung gehabt“, sagt er. Paul und Susi Hoffmann hätten immer sozial gehandelt. Über die Gründer heißt es auf der Internetseite der Stiftung: „herausragend die Lebensleistung des Ehepaars in der NS-Zeit“, in der sie jüdischen Menschen geholfen hätten, aus Deutschland zu fliehen.
Hilfe für Menschen von Schweinfurt bis Indien
In diesem Jahr unterstützt die Stiftung elf Organisationen mit insgesamt 21 406,47 Euro. Sie fördert die Krankenpflegeschulen Haßfurt-Schweinfurt und St. Josef Schweinfurt mit 734,97 Euro und 871,50 Euro. Damit finanziert sie Ethikseminare, in denen Schüler den Umgang mit Krankheit und Tod lernen. Der Verein „Mentor – Die Leselernhelfer Schweinfurt“, bei der Mentoren Kinder beim Lesen begleiten, erhält 600 Euro. Die Christian-Presl-Stiftung Bad Kissingen-Schweinfurt bekommt 1000 Euro, von denen vor allem Kinder nach dem Tod eines Familienmitglieds betreut werden. Mit jeweils 400 Euro ermöglicht die Stiftung zwei Nigerianern ein Studium.
2000 Euro erhalten die Blindeninstitutsstiftung, die Stiftung Hör- und Sprachförderung und die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW). Die Blindeninstitutsstiftung unterstützt Menschen mit Mehrfachbehinderung, die Stiftung Hör- und Sprachförderung junge Menschen mit Schwierigkeiten in der Kommunikation. DAHW versucht, Kranken in Pakistan und Indien ein normales Leben zu bieten.
Hilfe für ehemalige Lepra-Patienten
3400 Euro gehen an den Förderverein des Leopoldina-Krankenhauses, jeweils 4000 Euro an den Förderverein der Palliativstation St. Josef und an die Stiftung „Schweinfurt hilft Schweinfurt“. Der Förderverein des Leopoldina-Krankenhauses will neue Mobilitätsgeräte für Patienten finanzieren, der Förderverein der Palliativstation Brückenkräfte auf Dauer beschäftigen und das Team ausbauen. „Schweinfurt hilft Schweinfurt“ unterstützt bedürftige Menschen im Raum Schweinfurt.
Priscila Franco vom DAHW erklärt, wie wichtig die Förderung für die Organisation ist. Beim Projekt „Pullambadi“ werden ehemalige Lepra-Patienten in Indien betreut, die Verletzungen müssen immer wieder behandelt werden. Viele seien aufgrund der Krankheit von ihren Familien vertrieben worden. Mittlerweile seien die Strukturen so gut, dass die Zusammenarbeit mit Gesundheitsamt und Regierung funktioniere. „So können die Leute menschenwürdig leben“, sagt Franco. Die Bewohner übernähmen Aufgaben in der Einrichtung, es gebe Putzfrauen und einen „Zimmerman“.
Robert Koßner von der Krankenpflegeschule Haßfurt-Schweinfurt betont die Notwendigkeit der Ethikseminare für die Schüler. „Die Azubis schätzen diese Tage sehr. Wir sind ein paar Tage zusammen, von der Schule weg, und können uns ganz auf das Thema Sterben einlassen.“
Quelle: Mainpost